Biblischer Ursprung zu 20*C+M+B+21
In der Bibel wird bei Matthäus 2,1 – 12 von den Sterndeutern geschrieben, die zur Geburt
von Jesus nach Bethlehem kommen.
Die drei Männer, die später zu den drei Königen Caspar, Melchior und Balthasar wurden,
werden von den Sternsingern gespielt.
Geschichtlicher Hintergrund
Das Sternsingen ist eine alte Tradition, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Vermutlich liegen die Ursprünge in Dreikönigsspielen, die früher aufgeführt wurden. Diese entwickelten sich im Norden und Süden Europas unterschiedlich.
Im Norden versuchten Klosterschüler aus finanzieller Not, mit dem Sternsingen Spenden zu sammeln. Im 19. Jahrhundert wurde das Sternsingen vielerorts verboten, da es als Bettelei galt.
In Mitteleuropa verbreitete sich das Sternsingen weitläufig und wurde beim Fest der Heiligen Drei Könige durch Schülerchöre vorgetragen. Gebietsweise war das Sternsingen nur bestimmten Berufsgruppen wie den Leinenwebern oder den Salzach-Schiffern erlaubt. In einigen Gegenden gingen arme Kinder und Jugendliche in Eigeninitiative von Haus zu Haus und sammelten Naturalien sowie Geld für sich und ihre Familien.
Brauchtum heute
Das Sternsingen wurde 1989 in der Schweiz neu belebt und wird seither vom Hilfswerk «missio» durchgeführt. Unterstützt wird dabei der Solidaritätsfonds «Kinder helfen Kindern» mit einem jährlich wechselnden Projekt des Kindermissionswerks.
Die Sternsinger – meistens Kinder und Jugendliche – verkleiden sich gemäss dem Brauchtum als die heiligen drei Könige oder Sterndeuter. Sie ziehen in der Zeit von Weihnachten bis zum Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar oder auch noch ein paar Wochen später von Haus zu Haus, bringen an den Türen von Häusern und Wohnungen den Sternsingersegen an und
singen Lieder über die drei Könige.
Die Sternsinger werden von der jeweiligen Pfarrgemeinde ausgesandt. Oft findet eine Aussendungsfeier in einem Gottesdienst statt. Den Menschen, die ihnen die Tür öffnen oder sie einlassen, singen die Sternsinger-Lieder, sprechen ein Gebet oder sagen ein Gedicht auf. Dann schreiben sie an die Haustüren oder die Türbalken mit gesegneter Kreide die traditionelle Segensbitte C+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl.
Segensbitte
In der Schweiz wird von den veranstaltenden Organisationen die Schreibweise «20*C+M+B+21» (für das Jahr 2021) empfohlen. Diese Schreibweise hat folgende Bedeutung: ein Stern für den Stern von Bethlehem und die drei Kreuze für den dreifaltigen Gott.
Die Bedeutung der Buchstaben C, M und B wird spätestens seit den 1950er Jahren als Abkürzung der lateinischen Worte «Christus mansionem benedicat» (Christus segne dieses Haus) gedeutet. Die Inschrift soll den Segen Gottes auf das Haus und seine Bewohnenden herabrufen und sie vor Unglück schützen. Zeitweise wurde davon ausgegangen, dass die Buchstaben die Initialen der drei Könige darstellen.
Monika Leutenegger,